Einige Gedanken zur Hundezucht
Jeder Zwingername wird vom FCI international nur einmal vergeben. So gibt es jeden Hundenamen nur einmal. Wie auch jeder Hund ein einmaliges Wesen ist. Durch die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der Gene von Vater und Mutter gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Individuen. Man kann bei sorgfältigster Auswahl der Elterntiere daher das Zuchtergebnis nur begrenzt vorhersagen. Jeder Welpe ist ein kleines Überraschungspaket. Mein Zwingername hat Bezug zu den zwei Salzbergen in unserer Gegend. Diese Region ist geprägt vom Kalibergbau. Zwinger (engl. Kennel) bezeichnet hierbei die Zuchtstätte allgemein, nicht den Hundewzinger draußen, in den man die Hunde einsperrt. Da schimmert durch, was ich von Zwingerhaltung für Labradore halte. Unsere Labis sind ausgesprochen menschenbezogen, sie wollen immer mit dabei sein, ob zu Hause, im Hotel, im Ferienhaus oder im Wohnwagenurlaub. Und wie sagt mein Mann so schön, sie liegen grundsätzlich immer im Weg. Und das dürfen sie auch.
FCI ist die Abkürzung für Federation Cynologique Internationale. Es ist der größte kynologische Dachverband mit Sitz in Belgien. In ihrem Statut hat die FCI festgelegt, bei der Genehmigung der internationalen Rassestandards dem Wohl der Hunde oberste Priorität einzuräumen. Die FCI erachtet die Gesundheit, das Wesen und das Verhalten als wichtigste Merkmale für Hunde und für deren Rassestandards. So lautet es in ihrer Erklärung der FCI zu den Werten der FCI anläßlich ihres hundertjährigen Bestehens in 2011. Die FCI nimmt aus pro Staat nur einen Mitgliedsverband auf, in Deutschland ist das der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), der damit die Statuten der FCI anerkennt. Ich züchte für den Labrador Club Deutschland (LCD), der Mitglied ist im VDH. Ich erkenne damit die Zuchtordnung des LCD an. Zuchtziel sind gesunde, wesensfeste rassetypische Welpen. Um das sicherzustellen, muß jeder Züchter viele Bedingungen erfüllen. Dazu gehören z.B. Gesundheitsuntersuchungen und Gentests, bevor eine Zuchtzulassung für den jeweiligen Rüden oder Hündin erteilt wird. In Kleos Fall bedeutet das, daß ich nur einen Deckrüden als Zuchtpartner wählen darf, der frei ist von HNPK und EIC. Diese beiden Krankheiten können bei Kleo nicht auftreten, weil sie rezessiv vererbt werden, d.h. wenn der Hund in seinem Genom nur jeweils eines dieser Anlagen trägt (d.h. nur von einem Elternteil), ist er zwar Anlagenträger, wird aber nicht krank. Wenn dagegen vom Vater auch noch diese Anlagen beigesteuert werden, können Welpen geboren werden, die an dieser Krankheit erkranken können. Der Zuchtverband überwacht das Zuchtgeschehen durch Erteilung von Zuchtzulassungen mit oder ohne Deckauflagen.
Die Welpen werden bei uns im Wohnzimmer geboren. Sie werden von Anfang an mit den normalen Haushaltsgeräuschen vertraut. Wenn sie ca. 3 Wochen alt sind, ziehen sie mit der Wurfkiste in den angrenzenden Wintergarten um, der einen Zugang zum Garten hat. Altersgemäß werden sie in ihrer Entwicklung gefördert mit den verschiedenen Spielgeräten, wie z.B. Bällebad, Nestschaukel, Wackelbrett und Tunnel. Im Alter von gut 7 Wochen werden sie von unserem Tierarzt gechipt und geimpft. Danach besucht uns ein/e Zuchtwart/in des LCD, beurteilt den Zustand der Hündin und der Welpen, schaut sich die Aufzuchtbedingungen an und dokumentiert dies in einem Wurfabnahmebericht. Erst danach dürfen die Welpen mit 8 Wochen an ihre zukünftigen Familien abgegeben werden.
Dog-Hiking
Sind Sie neugierig geworden? Dies ist keine neue Ausdauersportart, sondern einfach Wandern mit Hund. Es gehört zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen, mit einem oder zwei Hunden zu wandern. Dabei sind Tageswanderungen in unserer näheren Umgebung wie auch Mehrtageswanderungen in einer speziellen Region gemeint. Wir haben in erreichbarer Nähe den Thüringer Wald, die Rhön, denKnüll, den Meißner und den Vogelsberg. Alma hat mich auf dem Rennsteig im Thüringer Wald, auf dem Urwaldsteig rund um den Edersee, auf einem Teil des Rheinsteiges und auf dem Saar-Hunsrück-Steig begleitet. Mit Kleo bin ich den Harzer Hexenstieg und den Schluchtensteig im Südschwarzwald gewandert. 20 bis 30 km pro Tag sind für einen trainierten Hund kein Problem. Das gilt für ausgewachsene Hunde, die älter als ein Jahr sind. Im Internet findet sich schon eine Reihe Anbieter, die Hunde als Wanderbegleiter berücksichtigen. Das rassetypische Wesen des Labradors kommt uns dabei zugute. Von Natur aus ist der gut erzogene Labrador Retriever kein Hund, der von sich aus zum Jagen in den Wald verschwindet. Er ist gezüchtet worden für die Jagd nach dem Schuß, er geht erst in Abstimmung mit seinem Führer los, um das geschossene Wild zu apportieren. Diese Wanderungen vertiefen die gute Bindung zwischen meinen Hunden und mir. Es trifft sich dabei gut, daß mein Mann nicht so gern wandert, er betreut das zu Hause gebliebene Rudel.